Eine Reise durch den Prozess des Sterbens,
des Sich-Verbindens und des Loslassens

Der Tod. Wir alle werden ihm begegnen. Können uns seiner sicher sein. Er ist unausweichlich – und doch sprechen wir kaum über ihn. Wir schieben ihn beiseite, behandeln ihn als Tabuthema – als etwas, das vermieden, hinausgezögert oder verleugnet wird. Doch was wäre, wenn man nur noch kurze Zeit zu leben hätte?

In der Palliativmedizin werden Menschen mit dieser Wahrheit direkt konfrontiert.
Dort ist Heilung nicht mehr das Ziel. Der Fokus verlagert sich auf Schmerzlinderung, Fürsorge, Trost und Würde – auf die Lebensqualität dieser letzten Lebensmomente.

Dieses Tanzstück widmet sich genau diesen Momenten: Inspiriert von den bewegenden Geschichten auf der Palliativstation und den berührenden Einblicken, wie sich Menschen mithilfe der Musiktherapie in ihren letzten Lebensphasen öffnen, taucht es tief in die vielschichtigen Gefühlswelten ein. Ein „Lebenslicht“ am Abend. 


Samstag 28. März 2026 19:30 Uhr
Wartburg, Staatstheater Wiesbaden
Schwalbacherstr. 51

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Lebenslicht

Choreografie von Matthew Tusa

MATTHEW TUSA choreografiert und führt Regie. Für seine Tanzstücke setzt er sich intensiv mit den Themen auseinander. Er war zu Recherchezwecken selbst auf der Palliativstation und sprach mit den todkranken Menschen. Er konzipierte “Lebenslicht” als einen Prozess: gespeist aus authentischen Geschichten, abstrahierten Gefühlen und den sehr unterschiedlichen Reaktionen der Menschen auf den Tod.

SUNG-EUN LEE ist Musiktherapeutin und begleitet Patientinnen auf Palliativstationen in Wiesbaden und Mainz. Die Begegnungen mit diesen Menschen ist für beide Seiten höchst bereichernd und sie haben das Tanzstück stark inspiriert. Zu den Trauerfeiern Ihrer Patientinnen ist sie oft eingeladen und erhält Briefe der Angehörigen. Sie begleitet die Tänzerinnen mit denselben Instrumenten die sie auf den Stationen einsetzt.

GRIT SCHADE war und ist so begeistert von den lebensbejahenden Geschichten der Patient*innen von Sung-Eun, dass sie die Idee hatte ein Tanzstück dazu auf die Bühne zu bringen und damit den Stein ins Rollen brachte. Neben der Projektinitiative wirkt sie in der Orga-, der Design- und Pressearbeit am Stück mit.

  • Carlos erhielt seine klassische Ballettausbildung an der Ellison Ballet School in New York City. Von 2015 bis 2020 tanzte Carlos Díaz beim Nationalballett von Peru in Lima. Seit seinem Umzug nach Frankfurt arbeitet er freischaffend und war unter anderem als Gasttänzer an der Oper Frankfurt, am Landestheater Detmold sowie am Hessischen Staatstheater Wiesbaden engagiert.

    Als Choreograf präsentierte er eigene Arbeiten beim Sommerwerft-Festival, beim Frankfurt Tanzt Festival, bei Freier Tanz im Delta XIII & XIV (Mannheim) und beim DanceNexus Festival (Wiesbaden). Zudem zeigte er seine Stücke im Gallus Theater Frankfurt.

  • Paiges Ballettausbildung bekam sie in Milwaukee, Wisconsin und ihr erstes Engagement war am Milwaukee Ballet. Nach einem zweijährigen Engagement am Hartford Ballet, wechselte sie ans Hamburg Ballett unter John Neumeier.  Nach knapp 5 Jahren am Hamburg Ballett ging sie zurück in die USA, wo sie Ensemble-Mitglied am San Francisco Opera Ballet wurde. Zur gleichen Zeit wurde sie Gründungsmitglied der Lines Dance Company unter Alonso King.

    Fünf Jahre später (und nach der Geburt ihrer ersten zwei Kinder) siedelte sie wieder um nach Europa, wo sie zunächst als Solistin am Ulmer Ballett engagiert war.  Später wechselte sie als Solotänzerin ans Staatstheater Wiesbaden.

    Nach Beendigung ihre aktiven Tanzkarriere absolvierte Paige Perry eine Ausbildung zur Tanz-und Bühnenpädagogin an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt, die sie mit einem Diplom abschloss.

    Von 2000 bis 2022 leitete Paige Perry die Ballett Akademie Wiesbaden.

  • delta ist seit Ende der 70er Jahre als Performer, Tänzer, Choreograf, Art Director sowie Licht-, Bühnen- und SM-Künstler tätig.

    Seit 1985 widmet er sich dem japanischen Butoh-Tanz und gründete 1988 in Berlin die erste deutsch-japanische Tanzkompanie: tatoeba-THÉÂTRE DANSE GROTESQUE (tatoeba.de) mit Minako Seki und Yumiko Yoshioka.

    Seit 1995 kuratierte er zusammen mit Yumiko Yoshioka auch das internationale Butoh-Tanz-Austausch- & Performance-Festival eX...it! (exit.tatoeba.de), das bis 2019 alle 4 Jahre auf Schloss Bröllin/Deutschland stattfand.

    1998 begann er, sich dem interaktiven Tanz im öffentlichen Raum mit rituellen Fußwaschungen (feetwash.de) zu widmen und lernte dadurch Felix Ruckert (felixruckert.de) kennen, mit dem er seit 2000 als Tänzer, Performer und Dozent zusammenarbeitet.

    Seit 2019 arbeitet er zusammen mit seiner Liebespartnerin Julia an diversen Performances und Workshops rund um Körperlichkeit in Lust, Schmerz und Vergänglichkeit, Authentizität und Sexualität. Speziell dem Thema Sterben und Tod widmet er immer mehr, vor allem auch künstlerische Aufmerksamkeit.

  • Verena studierte Bühnentanz in Berlin und arbeitet seitdem mit verschiedenen Choreograph*innen der freien Szene, zudem war sie für mehrere Spielzeiten Gast am Schauspiel Stuttgart und dem NTM Mannheim. Sie ist Preisträgerin des renommierten International Solotanztheater Festivals Stuttgart, ihre eigenen Arbeiten wurden zudem u.a. von den Sophiesälen Berlin und dem LOFFT Leipzig eingeladen.

    In den letzten Jahren legte sie ihren Fokus verstärkt auf den Bereich der Tanzvermittlung – zur Vertiefung absolvierte sie ein Masterstudium in Tanzpädagogik an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Seitdem bewegt sie sich konstant zwischen verschiedenen Tanzvermittlungskontexten und der kreativen Bühnenarbeit als Tänzerin, Choreographin und choreographischen Assistenz - und entdeckt dabei beständig neue, inspirierende Synergien.

Choreografie und Regie Matthew Tusa
Tänzer*innen Carlos Díaz, Paige Perry, delta r’AI, Verena Wilhelm
Musik Sung-Eun Lee
Initiative und Wegebnerin Grit Schade

Fotografie Reinhold Fischenich

Herzlichen Dank Hinterbergwerk Das Studio für Foto und Film, Kulturamt Wiesbaden, Karin Dietrich, Dr. Bernd-Oliver Maier
und an die Patient*innen der Palliativstation, deren persönliche Erfahrungen wir künstlerisch verarbeiten durften.
Die Produktion wird vom Kulturamt Wiesbaden und Dance Nexus gefördert.