Eine Reise durch den Prozess des Sterbens,
des Sich-Verbindens und des Loslassens
Der Tod. Wir alle werden ihm begegnen. Können uns seiner sicher sein. Er ist unausweichlich – und doch sprechen wir kaum über ihn. Wir schieben ihn beiseite, behandeln ihn als Tabuthema – als etwas, das vermieden, hinausgezögert oder verleugnet wird. Doch was wäre, wenn man nur noch kurze Zeit zu leben hätte?
In der Palliativmedizin werden Menschen mit dieser Wahrheit direkt konfrontiert.
Dort ist Heilung nicht mehr das Ziel. Der Fokus verlagert sich auf Schmerzlinderung, Fürsorge, Trost und Würde – auf die Lebensqualität dieser letzten Lebensmomente.
Dieses Tanzstück widmet sich genau diesen Momenten: Inspiriert von den bewegenden Geschichten auf der Palliativstation und den berührenden Einblicken, wie sich Menschen mithilfe der Musiktherapie in ihren letzten Lebensphasen öffnen, taucht es tief in die vielschichtigen Gefühlswelten ein. Ein „Lebenslicht“ am Abend.
Samstag 13. Dezember 19:30 Uhr und
Sonntag 14. Dezember 18 Uhr
Wartburg, Staatstheater Wiesbaden
Schwalbacherstr. 51
Tickets
Lebenslicht
Choreografie von Matthew Tusa
MATTHEW TUSA choreografiert und führt Regie. Für seine Tanzstücke setzt er sich intensiv mit den Themen auseinander. Er war zu Recherchezwecken selbst auf der Palliativstation und sprach mit den todkranken Menschen. Er konzipierte “Lebenslicht” als einen Prozess: gespeist aus authentischen Geschichten, abstrahierten Gefühlen und den sehr unterschiedlichen Reaktionen der Menschen auf den Tod.
SUNG-EUN LEE ist Musiktherapeutin und begleitet Patientinnen auf Palliativstationen in Wiesbaden und Mainz. Die Begegnungen mit diesen Menschen ist für beide Seiten höchst bereichernd und sie haben das Tanzstück stark inspiriert. Zu den Trauerfeiern Ihrer Patientinnen ist sie oft eingeladen und erhält Briefe der Angehörigen. Sie begleitet die Tänzerinnen mit denselben Instrumenten die sie auf den Stationen einsetzt.
GRIT SCHADE war und ist so begeistert von den lebensbejahenden Geschichten der Patient*innen von Sung-Eun, dass sie die Idee hatte ein Tanzstück dazu auf die Bühne zu bringen und damit den Stein ins Rollen brachte. Neben der Projektinitiative wirkt sie in der Orga-, der Design- und Pressearbeit am Stück mit.
CARLOS DÍAZ ist ein peruanischer Tänzer und Choreograf. Er studierte in New York und lebt seit 2021 in Frankfurt. In seiner alten Heimat schmücken Familien die Gräber, bringen Blumenkränze mit und veranstalten Picknicks mit Speisen und Getränken, die sie symbolisch mit den Verstorbenen teilen.
PAIGE PERRY stammt aus den USA und arbeitete schon mehrfach mit Matthew in Tanzstücken zusammen. Sie tanzte als Solistin und leitete zuletzt eine Tanzschule.
DELTA R’AI kommt u. a. aus dem Butoh-Tanz und begleitet seit 2023 ehrenamtlich Menschen im Hospiz im Sterbeprozess. Die Auseinandersetzung mit dem Tod hat er bereits in eigenen Tanzprojekten z. B. in Berlin thematisiert. Auch die Vergänglichkeit brachte er auf die Bühne; seine eigene Haltung zum Sterben ist entspannt.
VERENA WILHELM ist zeitgenössische Tänzerin und Tanzpädagogin. Sie tanzte auch in Matthews letztem Stück, Paper Tigers.
Choreografie und Regie Matthew Tusa
Tänzer*innen Carlos Díaz, Paige Perry, delta r’AI, Verena Wilhelm
Musik Sung-Eun Lee
Initiative und Wegebnerin Grit Schade
Fotografie Reinhold Fischenich
Herzlichen Dank Hinterbergwerk Das Studio für Foto und Film, Kulturamt Wiesbaden, Karin Dietrich, Dr. Bernd-Oliver Maier
und an alle die Patientinnen und Patienten, die der künstlerischen Verarbeitung unserer Begegnungen im Rahmen dieses Stücks uns inspiriert haben.
Die Produktion wird vom Kulturamt Wiesbaden und Dance Nexus gefördert.